Konzept und Ziele

dialogP...

  • ...bringt Jugend und Politik zusammen
  • ...fördert das Verständnis für unsere parlamentarische Demokratie
  • ...ermöglicht einen Dialog auf Augenhöhe zwischen Schüler*innen und Abgeordneten
  • ...stärkt die Diskussionsfähigkeit und übt das Argumentieren
  • ...baut Vorbehalte gegenüber Politiker*innen ab und wirkt gegen Politikverdrossenheit
  • ...zeigt, dass Politik und das Ringen um die besten Argumente Spaß macht!

dialogP ist Politik zum Erleben! Hier diskutieren Jugendliche mit Abgeordneten auf Augenhöhe. Auf unseren Dialogveranstaltungen können Schüler*innen mit Abgeordneten über die Themen diskutieren, die sie wirklich interessieren. Wahlrecht auf Landesebene ab 16 Jahren? Kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs für Schüler*innen und Auszubildene? Einführung eines Mietendeckels? Was spricht für und was gegen eine Maßnahme? Und wie kann das finanziert werden? Wer hat im Schlagabtausch die besten Argumente? In einer Art Speed-Dating können Schüler*innen den Abgeordneten auf den Zahn fühlen. Und lernen dabei ganz nebenbei wie unsere parlamentarische Demokratie funktioniert. Neben politischem Gestalungswillen braucht es Kompromissbereitschaft und die Fähigkeit, andere zu überzeugen, um Mehrheiten zu gewinnen.

Im ersten Schritt bereiten sich die Jugendlichen im Unterricht auf die Diskussion vor. Hierfür werden didaktische Begleitmaterialien zur Verfügung gestellt. Sie erhalten auf diese Weise einen Einblick in die Funktions- und Arbeitsweise des Parlaments, verstehen politische Strukturen und lernen Meinungsbildungsprozesse und demokratische Prinzipien
kennen.

Nach der inhaltlichen Vorbereitung geht es in die Diskussion. Auf Dialogveranstaltungen können die Jugendlichen auf Augenhöhe mit den Landtagsabgeordneten diskutieren, ihre Positionen zum Ausdruck bringen sowie Fragen und Forderungen stellen. Für die inhaltliche Vorbereitung der Diskussion werden die Jugendlichen zu Prüfern: Sie fühlen den Politiker*innen auf den Zahn, erarbeiten eigene Positionen und bilden sich eine eigene Meinung über politische Prozesse in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Die Lehrkräfte, Schüler*innen und Politiker*innen werden während der gesamten Projektumsetzung begleitet und betreut. Die Organisation und Terminabsprache für die Dialogveranstaltungen übernimmt das Projektteam von Kumulus e.V.. Zudem werden Fortbildungsveranstaltungen für die Lehrkräfte angeboten, um sie bei Bedarf intensiv auf die
Projektumsetzung an ihrer Schule vorzubereiten.

Ziele und Leitsätze

Ziele von dialogP

  • Das Interesse der Jugendlichen an Politik zu fördern
  • Begeisterung für politische Teilhabe und gesellschaftliches Engagement zu wecken
  • Meinungsbildungsprozesse zu fördern und das Urteilsvermögen zu stärken
  • Wertschätzung für unsere parlamentarische Demokratie zu vermitteln

Wir möchten mit dialogP das Interesse der Jugendlichen für Politik wecken und Freude an politischer Beteiligung vermitteln. Die Grundvoraussetzung dafür ist ein generelles Verständnis unserer parlamentarischen Demokratie, welches wir durch das didaktische Begleitmaterial für den vorbereitenden Unterricht unterstützen. Außerdem soll damit die Wichtigkeit fundierter Meinungsbildungsprozesse vermittelt werden, an deren Ende ein begründetes politisches Urteil der Jugendlichen steht. In der Diskussion mit den Abgeordneten können die Schüler*innen erkennen, wie wichtig gute Argumente für Positionen sind, wie im politischen System Mehrheiten gewonnen werden müssen, um zu überzeugen und Maßnahmen umzusetzen. Auch fördert die Diskussionsveranstaltung das Verständnis für verschiedene Positionen - so ist oftmals nicht alles schwarz oder weiß - es gibt viele gute Argumente für verschiedene Standpunkte. Kompromisse zu finden ist wichtig - und so funktioniert auch unsere parlamentarische Demokratie.

Über den direkten Austausch mit den Abgeordneten sollen zudem Vorurteile und Vorbehalte abgebaut und das gegenseitige Verständnis gefördert werden.

dialogP will gegenseitiges Verständnis fördern und über den Dialog Brücken bauen. Einsichten und Erkenntnisse sollen gegenseitige Vorbehalte und Vorurteile abbauen. Hier stellt sich nicht die Frage, ob das Problem die Politikverdrossenheit der Jugend oder die Jugendverdrossenheit der Politik ist. Vielmehr geht es um die Frage, welche Perspektiven und Möglichkeiten gemeinsam entwickelt werden können. dialogP nutzt hierfür Kommunikation als Schlüssel zu einer gegenseitigen Annäherung.

Mit dialogP wird den Jugendlichen kein Flyer in die Hand gedrückt, der suggeriert, dass es wichtig ist, sich zu beteiligen – im Gegensatz bietet der handlungsorientierte Ansatz die Möglichkeit zur direkten Auseinandersetzung mit politisch Verantwortlichen und für Jugendliche die Einsicht, sich selbst aktiv einzubringen und die Chance wahrzunehmen, ihr Umfeld mitzugestalten.

Ziel von dialogP ist die Steigerung des politischen Interesses unter Jugendlichen und die Erfahrung: Einmischen lohnt sich. Über den Ansatz der politischen Bildung soll ein Beitrag zur Überwindung von Politikverdrossenheit geleistet und Jugendliche zu politischer Partizipation angeregt werden. Damit soll eine lebendige Demokratie gefördert werden.

Entstehungsgeschichte dialogP

Das Projekt dialogP ist eine Idee von den Initiatoren der Juniorwahl - mehr zu uns gibt es hier.
Mit dialogP wollten wir ein Besuchsformat von Abgeordneten an Schulen schaffen, in dem Schüler*innen den Wert parlamentarischer Arbeit erleben und in dem sie auf Augenhöhe mit den Abgeordenten über die Themen diskutieren können, die ihnen ganz besonderes unter den Nägel brennen. Wir wollten Jugend und Politik zusammenbringen und für Schüler*innen auch unabhängig von Wahlen Berührungspunkte mit Politik ermöglichen. Nachdem das Projekt konzeptionell aus der Wiege gehoben wurde, wurde dialogP erstmals 2014 in Rheinland-Pfalz durchgeführt. Nach dem Pilotprojekt folgte der Start von dialogP in Brandenburg und Hamburg in 2015. Das Erfolgskonzept überzeugte auch andere Bundesländer; seit 2017 gibt es dialogP in Berlin und seit 2019 in Schleswig-Holstein und als Pilot für Baden-Württemberg im Regierungsbezirk Tübingen.